Herr Renzel muss sich im Nordviertel endlich glaubwürdig engagieren

Jens-Peter Gröne, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung I kommentierte heute die aktuelle Entwicklung der Anmeldezahlen bei den Grundschulen im Nordviertel: „Wir haben die Schulverwaltung von Herrn Renzel seit 2010 immer wieder auf ihren Denkfehler bei der Schließung der Tiegelschule hingewiesen. Das Nordviertel ist eine der wenigen Stadtteile in Essen mit stark steigenden Kinderzahlen. Das hat sogar seine eigene Verwaltung in den Vorlagen damals bescheinigt. Deswegen kann ich die jetzige Überraschung über die Entwicklung der Anmeldezahlen bei der Nordviertel-Schule auch schlicht nicht glauben. Hier hat die Realität einfach die absehbaren Planungsfehler längst überholt. Wenn man dann auch noch die Verzögerung beim Umzug und die immer noch nicht erfolgte Sanierung der Turnhalle bedenkt, dann merkt man, was Entscheidungen am Schreibtisch vor Ort anrichten können.“

In der Vorlage vom Mai 2010 zur damaligen Schließung der Tiegelschule war im Vergleich des Schuljahres 09/10 zum Schuljahr 13/14 für den Bezirk I ein Anstieg der Einschulungen von 452 auf 590 (ca. 30 Prozent) prognostiziert worden. Dennoch wurde die Aufgabe der kurz davor vollständig instandgesetzten Tiegelschule zugunsten des Gebäudes der ehemaligen Hauptschule Beisingstraße beschlossen. Vor deren baulichen Mängel war aus den Kreisen der Lehrerschaft gewarnt worden.

Arturo de la Vega, Ratsherr für das Nordviertel, hat den Eindruck, dass auch in anderen Bereichen von Herrn Renzel das Nordviertel vernachlässigt wird: „Das Nordviertel verliert gerade an Boden und Herr Renzel schaut nur zu – beziehungsweise einfach weg. Mit dem absehbaren Umzug der RAA nach Dortmund wird der Stadtteil auch im Bereich der Integrationspolitik zwangsläufig verlieren. Zudem ist die Zukunft des Zwingli-Hauses als einem sehr zentralen Akteur im Stadtteil weiterhin ungeklärt. Entsprechende Initiativen aus der Bezirksvertretung hat Herr Renzel bisher ignoriert. Ich erwarte von ihm, dass er sich jetzt endlich glaubwürdig engagiert. Wir brauchen ein klares Konzept von ihm für das Nordviertel, wie es mit der Kinder- und Jugendarbeit, der Integrationspolitik und der Schulentwicklung weitergehen soll. Die Kinder und Jugendlichen haben jede Chance verdient, man darf sie ihnen nicht verweigern. Dieses Viertel hat ein großes Herz, es hat mehr verdient.“

Bereits im Mai 2011 hatte die Bezirksvertretung die Verwaltung aufgefordert, sich verstärkt für das Nordviertel zu engagieren und die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit sicherzustellen und hierbei mehrere mögliche Modelle vorgeschlagen. Geschehen ist jedoch bis heute nichts.