Ortsverein Essen-Mitte und ADFC-Essen besprechen Innenstadtkonzept und Radverkehr
Am Donnerstag den 26.09.2019 saß die AG Innenstadt des SPD-Ortsvereins Essen-Mitte mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (Kreisverband Essen) an einem Tisch und besprachen das Innenstadtkonzept des Ortsvereins in Hinblick auf den Radverkehr. Die Ergebnisse des Gesprächs will der Ortsverein Essen-Mitte künftig umsetzen, mit dem Ziel die Essener Innenstadt fahrradfreundlicher zu gestalten und Fahrräder mobil zu halten. Konkret möchte der OV-Mitte folgende Punkte für seine Arbeiten in der Innenstadt übernehmen.
Besser ausschildern und sicherer machen
Der offizielle Fahrradweg durch die Innenstadt ist bislang nicht ausreichend gut ausgeschildert, obwohl er zur Durchquerung in Nord-Süd-Richtung gut geeignet ist. Die besser sichtbaren Markierungen sollten zwei zentrale Aspekte haben: 1) Es braucht eine gute Sichtbarkeit sowohl für Radfahrer*innen als auch andere Verkehrsteilnehmer*innen. 2) Sobald Radverkehr Fußverkehr kreuzt, braucht es klare Hinweise, z. B. in Form von Zebrastreifen (wie in Straßburg), um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Auch künftig sollen Fußgänger*innen Fahrräder in der Innenstadt nicht fürchten müssen.
Innenstadt besser anbinden – Alternativen schaffen
Zurzeit nutzen Radfahrer*innen die Lindenallee inoffiziell als Radweg. Hier sollte eine offizielle Freigabe erfolgen und der Radweg an das restliche System angebunden werden, um im Nord-Süd-Verkehr die Innenstadt besser durchqueren zu können.
Das Innenstadtkonzept des OV Mitte fordert schon heute eine Querung der Friedrich-Ebert-Straße per Brücke auf Höhe der Käthe-Larsch-Straße. Diese Brücke wird dringend benötigt, um vom Stadtkern als Passant*in oder Radfahrer*in in die Grüne Mitte zu gelangen. Hierdurch würde die Grüne Mitte und der Radschnellweg 1 zudem direkt an den Weberplatz angebunden. Dazu sollten seitens der Verwaltung kreative Vorschläge erarbeitet und weiterverfolgt werden. Denkbar wäre z. B. eine Brücke mit einem Aufstieg in Form einer Wendelschleife oder breiten Rampe.
Fahrräder mobil halten
Auf dem noch unvollständigen Berthold-Beitz-Boulevard, soll künftig ein breit befahrbarer Fahrradweg eingerichtet werden. Der Boulevard wird spätestens mit dem Wachsen von Essens 51. Stadtteil die Funktion eines Stadtringsegments wahrnehmen. Essen 51 und der Boulevard sollten daher frühzeitig Radfahrer*innen eine sichere Passage rund um die Innenstadt und zum Hauptbahnhof erlauben.

Auf hohem Niveau: RS1 in Alternative 3 bauen
Sowohl der OV-Mitte als auch der ADFC Essen waren sich einig, dass der RS1 in der Nordstadt auf der Höhe des heutigen Bahndamms geführt werden muss. Eine Absenkung des Höhenniveaus würde ein unzumutbares Auf-und-Ab für Fahrradfahrer*innen bedeuten und den RS1 entwerten. Der RS1 lebt davon, dass er ohne massive Höhenunterschiede durchgestreckt wird.
Ebenfalls einig wurden sich SPD- und ADFC-Vertreter, dass für den Ausbau des RS1 die auch von der Verwaltung präferierte Alternative 3 einen guten Kompromiss darstellt. Bei dieser Alternative läuft der RS1 auf einem durchgehend schmalen Bahndamm. Nachdem in der Breite des Damms 60 Prozent abgetragen wurden, entsteht so Platz für neue Wohneinheiten. Alternative 4, die Wegnahme beinahe des gesamten Damms, würde zwar mehr Wohneinheiten erlauben, kostet aber auch 10 Millionen Euro mehr. Alternative 3 lässt sich auf Grund der geringeren Kosten daher vermutlich schneller umsetzen und verzichtet auf die massivsten Erdarbeiten. Dadurch ist er anwohnerfreundlicher. Zusätzlich kann so der Radweg bereits vor dem Wohngebiet errichtet werden. Die Mobilität wird also verbessert ohne die Wohnbauquote signifikant zu beeinträchtigen.
Insgesamt wurde das Gespräch von den Vertretern des OV-Mitte als sehr konstruktiv und förderlich für den künftigen Dialog wahrgenommen. Der OV-Mitte kann sich daher eine intensivere gemeinsame Zusammenarbeit auch in Zukunft vorstellen.
An dem Gespräch nahmen seitens des SPD-Ortsvereins Essen-Mitte Ratsherr Jens Gröne, C. Urs Wohlthat und Frank Baumeister teil. Teilnehmer des ADFC waren Jörg Althoff und Mirko Sehnke sowie Simon Knur (VeloCityRuhr).