Jens Gröne, Vorsitzender des SPD-OV Essen-Mitte, und Urs Wohlthat, Sprecher der SPD-Fraktion in der BV I, fordern mehr soziale Gerechtigkeit und vor allem ausreichend Schulplätze. Noch immer fehlen in Essen über 200 Gesamtschulplätze und 1.600 Kita-Plätze. Derweil vergammelt die Frida-Levy-Gesamtschule weiter und an der Tiegelschule wird nicht vor Herbst 2022 mit dem Bau begonnen.
Tiegelschule jetzt!
„Die Grundschule im Nordviertel brauchen wir jetzt!“, meint Urs Wohlthat. „Keiner versteht, warum wir noch 2 Jahre warten sollen, das Gelände ist planiert, da könnte man sofort anfangen“, ergänzt Jens Gröne. „Schulplätze sind lebenswichtig.“
Tatsächlich ist das Gelände seit Monaten vorbereitet. Der Altbau ist abgerissen, es tut sich: Nichts. Der OV-Mitte kenne das von Oberbürgermeister Kufen schon, winkt man dort ab, aber besonders die Corona-Pandemie zeige mal wieder, wie wichtig Grundschulen für Sozialisation, Lernfortschritte und Gesundheit, auch psychische, seien, meinen die Genoss*innen der SPD.
Schulplätze sind Mangelware – Besonders im Norden
„Dass Kinder keine Gesamtschulplätze kriegen ist besonders bitter“, führen die beiden weiter aus. „Stelle man sich mal vor, was los wäre, wenn wir im Essener Süden zu wenig Gymnasialschulplätze hätten und Kinder stattdessen auf Real- oder Hauptschulen verwiesen würden,“ meint Urs Wohlthat zu der Situation der Schulplätze. Jens Gröne ergänzt: „Das Bittere ist, dass durch diese unfreiwillige Schulwahl ganze Erwerbs- und Lebensläufe voreingestellt werden. Diese Kinder kriegen einfach nicht dies Chancen im Leben, die sie verdienen.“
Sozialer Status der Eltern bestimmt Werdegang
Bundesweit und auch international wird das deutsche Bildungssystem immer wieder für seine frühe Selektion in feste Bildungswege und die starren Strukturen kritisiert. Die Liste der Kritiker ist lang: EU, OECD, UNICEF alle kritisieren das deutsche Bildungssystem für diese Punkte. Der Grundvorwurf ist immer derselbe: Soziale Herkunft bestimmt Bildungschancen und -erfolge, also auch Berufswahl und damit das weitere Leben.
Wer aus ökonomisch vergleichsweise schlecht gestellt Familien kommt, dem wird es schwer gemacht aus seinem sozialen Milieu aufzusteigen. Das hat auch dramatische Konsequenzen für den Arbeitsmarkt. Schon vor 20 Jahren kritisierten Industrie- und Handwerksverbände, dass so kein ausreichender Fachkräftenachwuchs entstehen könne. Schulplätze die zum Abitur führen sind daher Lebensentscheidend. Wer sie nicht ausbaut, bringt Menschen um ihre Zukunft!
Soziale Gerechtigkeit jetzt!
Aus Sicht der SPD-Essen-Mitte wird es darum Zeit, dass die Koalition aus Grünen und CDU unter Oberbürgermeister Kufen endlich die Arbeit aufnimmt. Immerhin sei dieses Jahr wieder Wahljahr. Nur die SPD kämpft hier konsequent in Essen für sozialer Gerechtigkeit und mehr Schulplätze, die zum Abitur führen.